Test: Lautsprecher Teufel Ultima 20
innere Werte: Den Bass besorgt ein
geschirmter Siebzehner, die Weiche ist
am Anschlussterminal befestigt
s gibt so ein paar Dinge
in der High Fidelity, denen ist mit
klassischen
Erklärungsansätzen
nur
schwer
beizukommen.
Und
damit
meine ich nicht das klangliche Für
und Wider von Rosenquarzen auf der
linken Box, sondern ein interessantes
Phänomen, das ich schon seit vielen
Jahren beobachte
und
dessen Vor-
handensein mir eine ganze Reihe von
Leuten bestätigt hat: Um die Qualität
einer HiFi-Anlage zu erfassen, muss
man nicht konzentriert davor sitzen.
Man muss sich noch nicht einmal im
selben Raum befinden wie die Anla-
ge. Also stand ich neulich bei uns im
Korridor vor dem Hörraum und un-
terhielt mich mit einem Kollegen und
hörte mehr oder weniger unbewusst
Musik aus besagten Raum. Die Tür
stand offen, aber ich stand ein ganzes
Stück weit weg und bekam nur am
Rande mit, was da so lief. Nach
ein paar Minuten aller-
dings hatte mein Un-
terbewusstsein mich so
weit: Ein Impuls durch-
zuckte das Bewusstsein, und
der sagte unmissverständlich:
„Das klingt klasse, was da
gerade läuft.“ Ich widerstand
der Neugier noch ein Weilchen, aber
dann musste ich nachsehen. Die Über-
raschung war groß, denn es war mit-
Der Amplitudenfrequenzgang der Teufel offenbart
eine kleine Oberbassanhebung im Bereich um 100
Hertz; die rettet der Box bei freier Aufstellung den
Allerwertesten. Der Anstieg im Hochton ist unkri-
tisch und lässt sich mit passender Einwinkelung
problemlos kompensieren. Die Vier-Ohm-Box ver-
fügt über etwa 84 Dezibel Wirkungsgrad an 2,83
Volt und klirrt erträglich wenig.
All das geht für eine Box dieser Preisklasse abso-
lut in Ordnung.
Rückansicht: Reflexrohr, eingelassenes
Anschlussterminal - alles okay so weit
nichten schwergewichtiges High-End,
was da auf sich aufmerksam machte,
sondern sehr Bodenständiges und mit-
nichten Analoges: Ein Netzwerkplayer
fütterte einen nicht weiter auffälligen
Verstärker, und an dem lief ein Paar
ganz hübscher, aber nicht weiter spek-
takulärer Kompaktboxen.
Und genau deshalb muss ich Ihnen
was über diese Lautsprecher erzählen.
Ich habe erst deutlich später erfahren,
dass es sich um eine Box vom Berliner
Direktvermarkter Teufel zum Paarpreis
von geradezu unverschämten 198 Euro
handelt. Und spätestens zu dem Zeit-
punkt stand fest: Damit muss man sich
mal ein bisschen intensiver auseinan-
dersetzen. Das habe ich getan, im Zuge
dessen alles Mögliche an teurem und
weniger teurem Equipment darange-
hängt und beschlossen: Die muss ins
Heft.
Die Teufel Ultima 20 ist nicht der
beste Lautsprecher aller Zeiten. Er ist
aber einer, bei dem die Relationen zwi-
schen Preis, Aufwand und klanglichem
Ergebnis stimmen - und das ist schon
mal mehr, als man von vielen anderen
Produkten sagen kann.
Wir haben es mit einer kompakten
Zweiwege-Konstruktion mit gut zehn
Litern Nettovolumen zu tun. In einem
mit hübsch gerundeten Kanten ver-
sehenen MDF-Gehäuse stecken ein
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